Ybbstal Forelle

Forelle im Wasser
Foto: Petra Größbacher

Traditionelle Zucht von Fischen aus der Familie Salmonidae (Seeforellen, Bachforellen, Regenbogenforellen, Lachsforellen und Saiblinge) in Teichanlagen in der Region Ybbstal, Niederösterreich.

Registernummer: 75

Offenlegungsdatum

Seit 400 Jahren nimmt man an, gibt es in dieser Region Aquakultur: Die Mönche der Kartause Gaming legten die „Kartäuserteiche“ an.

Titel

Ybbstal Forelle

Kurzdarstellung oder Behauptung

Zucht von Forellen aus der Familie Salmonidae in der Region Ybbstal. Optimales Zusammenwirken von Boden, Klima, Wasserhaushalt und Gelände ermöglichen eine ökologisch orientierte extensive Zucht von Forellen und Saiblingen mit Fleisch hoher Qualität. Fischzucht in naturnahen Teichen trägt zur Bewahrung der Landschaft bei.

Produktbezeichnung, Produktklasse

Forelle, Fisch

Name der Region

Ybbstal, Niederösterreich, Österreich

Suchgebiet

Lebensmittel und Landwirtschaft

Name des Informationsgebers

Keine Angabe

Name des Antragstellers für den Titel

Keine Angabe

Inhaber des Wissens oder zugehöriger Quellen

Züchter in der Region Ybbstal, ein landwirtschaftlicher Fischzuchtbetrieb

Empfänger, Inhaber, Bevollmächtigter, Eigentümer eines Titels

Keine Angabe

Beschreibung

Geschichte:

Die Geschichte des Fischfanges ist so alt wie die Geschichte der Menschheit. Das ist durch fossile Fischreste, die zusammen mit den Gebeinen der Vorzeitmenschen gefunden wurden, bewiesen.

Die Zucht von Forellen und Saiblingen hat im Ybbstal eine sehr lange Tradition. Vor ca. 400 Jahren haben Kartäuser-Mönche der Kartause Gaming begonnen Teiche im Gebiet zwischen Lunz, Gaming und Brettl anzulegen. Viele Bauern haben noch heute einen kleinen Teich und versorgen sich selbst mit Forellen.

Gebiet/ Region:

Das Ybbstal beginnt in den Ybbstaler Alpen, im westlichen Teil von Niederösterreich. Es wird durch die Ybbs und deren Seitenflüsse zur Donau entwässert. Kaltes und sauerstoffreiches Wasser bietet ideale Bedingungen für Salmonide.

Klima:

Das Klima im Ybbstal ist maritim, charakterisiert durch Schneereichtum und außergewöhnlich vielen Tagen mit Niederschlag. Die Jahresmitteltemperatur liegt zwischen plus 8 und plus 10 Grad Celsius.

Lebensraum:

Teiche:

Salmonidae werden in Teichen, die mit Wasser aus Bächen oder Quellen versorgt werden, gezüchtet. Die Wassertemperaturen liegen zwischen 4 bis 15 Grad Celsius. Das Wasser ist sauerstoffreich und nährstoffarm. Die Teiche werden nicht gedüngt. Nach dem Ausfischen werden die Teiche gekalkt und sind nach drei Wochen wieder für den neuen Besatz mit Fischen bereit.

Ybbstal Forellen:

umfassen Seeforellen (Salmo trutta lacustris), Bachforellen (Salmo trutta fario), Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss), Saiblinge (Salvelinus sp.). Forellen sind schlanke Fische mit zahlreichen runden kleinen Schuppen und einem gegabelten Schwanz. Gegen Ende des Rückens haben sie eine Fettflosse ohne Flossenstrahlen. Forellen bevorzugen sauberes, kaltes und sauerstoffreiches Wasser. Sie sind kaltstenotherm, was bedeutet, dass sie nur in einem begrenzten Temperaturbereich überleben können. Die optimale Temperatur liegt zwischen 8 und 18 Grad Celsius. Ybbstal Forellen sind zwischen 20 bis 50 Zentimeter groß.

Erzeugungsverfahren:

Die Salmoniden werden in einem landwirtschaftlichen Fischzuchtbetrieb in Naturteichen gezüchtet.

Haltung und Zucht:

Die Eier werden von Züchtern aus der Region zugekauft. Die ausgebrüteten Fische werden in hauseigenen Brutanlagen aufgezogen. Die Fische werden für den Verkauf gezüchtet.

Fütterung:

Die Fische ernähren sich von anderen im Teich lebenden Organismen und werden mit speziellen Futtermitteln manuell und automatisch mind. zweimal pro Tag gefüttert.

Abfischen, Schlachtung, Verarbeitung

Die Fische werden mit Netzen oder Keschern gefangen und anschließend geschlachtet. Die Verarbeitung findet in eigens adaptierten Räumen statt, wo die Fische frisch oder veredelt unter Vakuum verpackt werden.

Fleisch und Geschmack:

Ybbstal Forellen zeichnen sich durch ihr Fleisch aus, welches fest und sehr schmackhaft ist. Das Fleisch ist fett- und kalorienarm. 100 Gramm Fleisch enthalten circa 2,7 Gramm Fett, 19,5 Gramm Eiweiß und haben 103 Kalorien (433 Kilojoule).

Qualitätskontrolle:

Die Wasserqualität wird regelmäßig kontrolliert. Mit dem Wassercluster Lunz steht ein regionaler interuniversitärer Ansprechpartner für die Erforschung von Fließgewässern zur Verfügung. Tierärztliche Kontrollen werden auf jährlicher Basis durchgeführt.

Vermarktung:

Ybbstal Forellen sind das ganze Jahr über erhältlich.

Die Forellen werden direkt vom Fischzüchter, über Bauernmärkte, lokale Nahversorger und über die lokale Gastronomie vermarktet. Restaurants, die entlang des Flusses Ybbs und um den Lunzer See liegen, servieren Ybbstal Forellen als regionale Spezialität.

Zusammenhang mit dem geographischen Gebiet und Traditionellem Wissen

  • Besondere Boden-, Klima-, Wasserhaushalt- und Geländeverhältnisse im Ybbstal bieten optimale Bedingungen für Forellenzucht in Teichen.
  • Ybbstal Forellen werden in der Region geboren und aufgezogen.
  • Die Herstellung von Ybbstal Forellen ist das Ergebnis traditionellen Wissens, Ausbildung und Erfahrung der Züchter.

Verwertung:

Die Forellen werden im Ganzen, als Fischseite oder in geräuchertem Zustand angeboten.

Schutz:

Keine Angabe

Schlüsselworte

Lebensmittel und Landwirtschaft, Traditionelles Wissen, Österreich, Niederösterreich, Region Ybbstal, Fisch, Ybbstal Forellen, Seeforelle, Saibling

Bibliographie/ Referenzen

Letzter Zugriff aller Internetreferenzen erfolgte am 20.12.2023.

Sprachcode

Deutsch

Regionaler Ansprechpartner

Landwirtschaftliche Fischzucht

Größbacher Herbert und Petra

Soghäuslteiche

Lassing 34
3345 Göstling an der Ybbs
Telefon: +43 7484 25715

Autoren

Mag.a Doris Reinthaler, Dr. Erhard Höbaus überarbeitet von Petra Größbacher