Kontaktgruppe Internationale Waldpolitik am 7. März 2023 in Wien

Teilnehmer an der Sitzung Internationale Waldpolitik
Foto: Gerfried Gruber/BML

Im Rahmen der Veranstaltung, bei der Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher, an Waldpolitik interessierter Organisationen anwesend waren, wurden aktuelle forstpolitische Themen auf europäischer und internationaler Ebene präsentiert und diskutiert. Nach einer längeren COVID bedingten Pause im Online-Format konnte die Kontaktgruppe Internationale Waldpolitik wieder physisch stattfinden. 

EU-Waldstrategie, Entwaldungsverordnung und RED III

Die Kontaktgruppe Internationales wird von der Abteilung III1 im BML in regelmäßigen Abständen veranstaltet. Zu Beginn berichtete der Abteilungsleiter Gerfried Gruber zu aktuellen europäischen und internationalen Angelegenheiten. So wurden beispielsweise die Themen bei anstehenden Terminen auf EU-Ebene bekannt gegeben und über die Umsetzungsgrade von Forest Europe und der Europäischen Waldstrategie gesprochen. 

Im Anschluss berichtete Johannes Hangler über die EU-Entwaldungsverordnung, welche vorraussichtlich im Mai oderJuni dieses Jahres in Kraft treten soll. Dabei wurde sowohl auf den Grund und den Inhalt der Verordnung, als auch deren Ziele, eingegangen. Von besonderem Interesse waren dabei die Aufgaben, welche durch die Verordnung auf die Mitgliedsstaaten zukommen werden.

Über die Erneuerbare Energierichtlinie - RED III referierte Paul Ehgartner und berichtete über den Zeitplan der Umsetzung und Änderungen, welche während des Prozesses im Europäischen Parlament durchgeführt wurden. Abschließend gab Ehgartner eine Einschätzung zu den Trilogverhandlungen. 

Wiederherstellungsziele, Carbon Removals und Holzpolitik

Im Anschluss referierte Gruber über die Wiederherstellungsziele (Restoration Targets) und gab einen Überblick über die Ziele sowie den Fahrplan dieser EU-Verordnung. So soll der Trilog im Herbst 2023 beginnen und die Verordnung bereits Ende 2023 bis Anfang 2024 veröffentlicht werden. 

Ehgartner berichtete weiters über den EU-Rahmen für Zertifizierung vom CO- Entnahmen (Carbon Removals). Dabei wurde auf die Hintergründe und den Zeitplan eingegangen. Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 die Klimaneutralität in der Europäischen Unium zu erreichen. Noch gibt es dazu allerdings viele offene Fragen. 

Den Abschluss der Präsentationen machte Georg Rappold mit einem Vortrag zum Aufbau einer paneuropäischen Holzpolitikplattform. Es wurde auf die Schwerpunkte der Österreichischen Holzinitiative eingegangen und aufgezeigt, wie Holzpolitik auf unterschiedlichen Ebenen gestaltet wird. Im Dezember 2022 fand ein High-Level-Meeting in Innsbruck statt, bei welchem man sich auf die Ziele der Plattform geeinigt hat. 

Diskussion und Ausblick

Im Anschluss an die Vorträge gab es die Möglichlkeit der Diskussion mit den Vertreterinnen und Vertretern der anwesenden Organisationen, bei welcher interessante und unterschiedliche Standpunkte eingebracht wurden. 

Bei der Abschlussrunde einigte man sich darauf, dass in Zukunft die Sitzungen der Kontaktgruppe Internationale Waldpolitik zumindest wieder hybrid oder physisch stattfinden sollten, um so verstärkt auch den gemeinsamen Kontakt und Austausch zu pflegen.