Vierter Bericht zur nationalen Lebensmittelversorgungssicherheit

Bundesminister Norbert Totschnig
Foto: BML

Die Versorgungssicherheit der österreichischen Bevölkerung hat oberste Priorität. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft informiert daher regelmäßig über die aktuelle Lage der Lebensmittelversorgungssicherheit in Österreich.
 

Aktuell ist die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln mittel- und langfristig sichergestellt. In Österreich war auch in den letzten drei Krisenjahren das volle Produktsortiment verfügbar (somit keine Knappheiten oder Rationierungen wie in anderen EU-Ländern feststellbar). Die hohen Energiekosten, die damit verbundenen Steigerungen der Produktions- und Inputkosten wirkten sich vor allem 2022 entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft aus, was - gemeinsam mit internationalen Preisentwicklungen - zu einer Steigerung der Lebensmittelpreise führte. Auch 2023 zeigen sich die Agrar- und Lebensmittelmärkte durch die Auswirkungen des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine verunsichert und die Agrarrohstoffpreise bleiben weiterhin volatil.

Entwicklung von Lebensmittelpreisen und Konsumverhalten

Die Lebensmittelpreise sind global betrachtet wieder stark gesunken. Die neuen Daten der Statistik Austria zeigen auch, dass sich die Teuerung von Lebensmitteln in Österreich weiter abschwächt. Die Gesamtinflation Österreichs ist im Oktober 2023 laut Statistik Austria (Schnellschätzung) auf 5,4 Prozent gesunken (nach 7,4 Prozent Inflation im August und 6 Prozent im September). Das ist der niedrigste Wert seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 und geht vor allem auf sinkende Preise für Nahrungsmittel und Möbel zurück. Die Inflation bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken ist weiter gesunken. In Zeiten der Teuerung (durch hohe Inflationsraten) stehen wieder stärker Preise und Aktionen beim Einkaufsverhalten der Haushalte im Vordergrund. Die Einkaufsmengen gingen im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr zurück und liegen sogar leicht unter dem Niveau vor Beginn der der Pandemie 2019. Verantwortlich sind einerseits ein höherer Außer-Haus-Konsum nach der Pandemie, aber auch die Teuerung, die zu bewussterem und gezielterem Einkaufsverhalten geführt hat. Teuerungsbedingt zeigt sich auch ein deutlicher Trend zu Diskontern und Supermärkten.

Erfolgsfaktoren des resilienten österreichischen Agrar- und Lebensmittelsystems

Die Aufrechterhaltung der flächendeckenden Landwirtschaft und genügend Lebensmittelproduzenten in Österreich sowie offene Grenzen und ein funktionierender EU-Binnenmarkt sind die Voraussetzungen für eine gute Versorgungslage. Darüber hinaus ist die Partnerschaft in der gesamten Wertschöpfungskette Agrar- und Lebensmittelwirtschaft inklusive vor- und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche ein wichtiger Faktor für die Versorgungssicherheit.

Der vierte Bericht zur nationalen Lebensmittelversorgungssicherheit umfasst eine detaillierte Darstellung der Lage in Österreich entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette zur Versorgung mit den Betriebsmitteln, zur aktuellen Agrarmarktlage, zur Lebensmittelbe- und Verarbeitung, zur Lage im Lebensmittelhandel und zu den Lebensmittelpreisen.