November-Hochwasser in Kärnten weitgehend ohne größere Schäden bewältigt

Mobiler Hochwasserschutz an der Glan bei Poppichl am 03.11.2023
Foto: Land Kärnten

Nach den ausgedehnten Überschwemmungen im August 2023 und dem lokalen, verheerenden Hochwasser im Gegendtal im Vorjahr hat die Hochwasserwarnung vom 30. Oktober 2023 in weiten Teilen Kärntens für Anspannung gesorgt. Dank weitreichender Vorsorgemaßnahmen und effektivem Krisenmanagement konnten jedoch bedeutende Überflutungen in besiedelten Gebieten erfolgreich abgewendet werden.
 

Kontrollierte Flutung des Pressegger Seebecken

Besonders bemerkenswert war die Situation an der Gail, wo aufgrund der Überlagerung zweier Niederschlagsfronten der HQ30-Wert – ein Abflussvolumen, das statistisch gesehen im Durchschnitt einmal alle dreißig Jahre erreicht wird – überschritten wurde. Die umfangreichen Hochwasserschutzanlagen entlang der Gail haben jedoch ihre Wirksamkeit unter Beweis gestellt und ein unkontrollierte Überflutungen verhindert. Vor allem das größte Retentionsbecken der Gail am Pressegger See, welches aus Görtschach dotiert wird, hat sich als essenziell für die Hochwasserregulierung erwiesen. Ergänzende Schutzmaßnahmen an den Hochwasserschutzdämmen, die noch nicht vollständig saniert wurden, haben zur Aufrechterhaltung der Stabilisierung des Dammsystems beigetragen. An einem Zubringer der Gail, der Gössering, hat der kürzlich installierte Wildholzrechen erfolgreich Geschiebe und Treibgut zurückgehalten. Die Beseitigung des angesammelten Materials ist bereits abgeschlossen.

In der Ortschaft Poppichl, die im August vom Hochwasser durch die Glan betroffen war, wurde ein mobiler Hochwasserschutz über eine Länge von rund 620 Metern errichtet (siehe Bild oben). Durch diese Maßnahmen und dem Erhalt und Neubau von Retentionsräume entlang der Glan konnten Schäden im Siedlungsbereich verhindert werden.

Gefülltes Retentionsbecken an der Gail bei Rattendorf

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass trotz der teils intensiven Niederschläge und hohen Abflussmengen – HQ30 an der Gail, HQ10 an Lieser und Vellach, über HQ10 an der Drau bei Lavamünd – die implementierten Schutzmaßnahmen und Bauwerke ihre Funktion erfüllt haben. Größere Überschwemmungen und erhebliche Sachschäden in Siedlungsgebieten konnten dadurch verhindert werden.