Digitalisierung der Bewässerung - Entscheidungshilfe zur Auswahl digitaler Anwendungen

Zu sehen ist eine Bewässerungsanlage auf einem Feld
Foto: Reinhard Nolz

Digitale Anwendungen unterstützen bei nachhaltiger Nutzung der verfügbaren Wasserressourcen und effizientem Einsatz des Bewässerungswassers.

In der vorliegenden Studie des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft wurden 79 digitale Applikationen im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit in der Landwirtschaft und der Wasserwirtschaft untersucht.

Österreichweit ist der Anteil der landwirtschaftlichen Bewässerung mit 2,3 % des Gesamtwasserbedarfs vergleichsweise gering. Allerdings liegen die landwirtschaftlichen Bewässerungsregionen überwiegend im niederschlagsarmen Osten Österreichs. In diesen Regionen ist die landwirtschaftliche Bewässerung oftmals die dominierende Wassernutzung. Bewässerung erfolgt zeitlich konzentriert in der Vegetationsperiode im Frühjahr und Sommer und wird intensiviert, sobald ertragsrelevante Niederschläge ausbleiben. Das eingesetzte Bewässerungswasser kann dem Bewässerungsgebiet durch Verdunstung verloren gehen.

Die Digitalisierung bietet die Chance, die landwirtschaftliche Bewässerung ressourcenschonender in Hinblick auf die Wassernutzung zu gestalten und den Einsatz der Wassermenge zu optimieren. Für landwirtschaftliche Betriebe ist es dabei wichtig, dass digitale Werkzeuge praktisch und bedienungsfreundlich sind, bei der Bewirtschaftung unterstützen, treffsichere Prognosen liefern sowie die Erträge und damit das Einkommen sichern. Für die wasserwirtschaftliche Planung und Forschung sind vor allem Entscheidungshilfen mit zeitlich und räumlich genauen Informationen und Vorhersagen zum Wasserhaushalt von Bedeutung.

Im Rahmen des Projekts "Landwirtschaftliche Bewässerung – Chancen der Digitalisierung (LABEDI)" wurde ein umfassender Überblick über digitale Werkzeuge im Zusammenhang mit landwirtschaftlicher Bewässerung in Österreich erstellt.

Für jedes digitale Werkzeug wurde ein zweiseitiges Informationsblatt erstellt, das eine Kurzbeschreibung enthält. Diese Informationsblätter sind nach zielgruppenorientierten Kriterien strukturiert und sollen somit die Auswahl passender digitaler Anwendungen für spezifische Fragestellungen im Bereich der landwirtschaftlichen Bewässerung erleichtern.

Zusätzlich wurden Themenblätter erstellt, die die digitalen Werkzeuge entsprechend betrieblicher, wasserwirtschaftlicher, forschungsbezogener und allgemeiner Interessen und Ziele zusammenfassen.

Insgesamt scheint die Bekanntheit und Nutzung von digitalen Werkzeugen noch gering. Einige wenige digitale Werkzeuge des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, wie zum Beispiel eHYD, eBOD oder die H2O-Fachdatenbank, werden bereits von mehreren Interessensgruppen genutzt.

Der vorliegende Bericht zur Studie soll als Entscheidungshilfe zur Auswahl und dem gezielten Einsatz digitaler Anwendungen für die landwirtschaftliche Bewässerung dienen.

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