Japan und Österreich intensivieren Zusammenarbeit in der Forst- und Holzwirtschaft

Minister Totschnig und japanischer Minister Tetsushi Sakamoto schütteln sich die Hände
Foto: BML / Groeber

Bundesminister Norbert Totschnig und Tetsushi Sakamoto, japanischer Minister für Land-, Forstwirtschaft und Fischerei unterzeichneten im Zuge einer österreichischen Delegationsreise im Februar 2024 nach Japan ein Memorandum of Understanding zur verstärkten Zusammenarbeit im Bereich der Forst- und Holzwirtschaft sowie der holzbasierten Wertschöpfungskette.

Japan und Österreich

Österreich und Japan verbinden der hohe Waldanteil sowie die Berge. Österreichische Unternehmen mit Expertise in der Gebirgsforstwirtschaft und innovative Forsttechnik in diesem Bereich sind für Japan sehr wichtig. Der Expertinnen- und Experten-Austausch zwischen den beiden Ländern hat eine lange Tradition und besteht im Bereich Naturgefahren bereits seit mehr als 100 Jahren

Memorandum of Understanding

Ziel der Absichtserklärung ist der verstärkte Austausch und Wissenstransfer zu Themen wie forstliche Aus- und Weiterbildung, Holzbau, Naturgefahrenmanagement, holzbasierte Bioökonomie sowie der nachhaltigen Bewirtschaftung und multifunktionalen Nutzung der Wälder und deren Anpassung an den Klimawandel.

Gemeinsam mit Japan will sich Österreich den Herausforderungen in der Forst- und Holzwirtschaft stellen und nach neuen Wegen und innovativen Lösungen suchen. Denn eine aktive und nachhaltige Waldbewirtschaftung ist die Grundlage, die es zur Erfüllung von zahlreichen Wirkungen und Leistungen des Waldes für die Gesellschaft und die Umwelt braucht und damit diese Leistungen auch zukünftig zu erhalten werden können. 

Forstwirtschaft und Wald in Japan

  • Die Waldfläche Japans beträgt ca. 25 Mio. Hektar (ha) (entspricht 69 % der japanischen Landfläche), und konzentriert sich primär auf den steilen und gering bevölkerten zentralen Gebirgszug im Landesinneren.
  • Pro Einwohner stehen nur 0,19 ha Waldfläche zur Verfügung (in AT ca. 0,5 ha).
  • Allgemein verfügt Japan über eine traditionsreiche Waldnutzung, über ausgedehnte Waldflächen und weist zahlreiche Besonderheiten in der Wald- und Holzwirtschaft auf.
  • Der Großteil der japanischen Waldflächen ist aber bisher ungenutzt. Das Land importiert über 70 % seines Holzbedarfs – und ist deshalb der größte Holzimporteur der Welt.
  • Neuerdings, besonders durch den Wandel hin zu erneuerbaren Energien, ändert sich aber der Blick auf die eigenen nationalen Holzressourcen.
  • Nach dem schweren Erdbeben und der Atomkraftwerkskatastrophe 2011 hat die Nutzung des Waldes, die Forst- und Holzwirtschaft und insbesondere der Biomasse eine Renaissance erfahren. Dieser Trend hat sich in den vergangenen Jahren weiter verstärkt und ist um Facetten, wie Holzbau, Holzbau-Architektur etc. reicher geworden.