Wasser BMNT: 125 Jahre Hydrographischer Dienst in Österreich

Das 125. Jubiläum des Hydrographischen Dienstes in Österreich wurde am 12.11.2019 mit einem Festakt gewürdigt. Sektionschef Günter Liebel betonte in seiner Ansprache die Wichtigkeit der Kenntnis des Wasserkreislaufes in Zeiten des Klimawandels.
Foto: BML / Ouriel Morgensztern

Jubiläum rund um das Wissen von Österreichs Wasservorräten

„Wasser ist unser aller Lebensgrundlage. Die wichtigste Voraussetzung für den nachhaltigen Umgang mit dieser lebenswichtigen Ressource ist die genaue Kenntnis des Wasserkreislaufes. Diese wichtige Arbeit leistet der Hydrographische Dienst in Österreich, der vor 125 Jahren gegründet wurde und seither eine wichtige Funktion für die gesamte heimische Wasserwirtschaft ausübt“, betont Günter Liebel, Sektionschef für Umwelt und Wasserwirtschaft im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus. „Unser gemeinsames Ziel muss lauten, eine auf das Gemeinwohl ausgerichtete Wassernutzung zu garantieren. Der Weg dorthin führt über Wasser-Daten, die durch sorgfältiges Beobachten und Messen gewonnen werden. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist es wichtig, über die Wasservorräte in Österreich genauso gut Bescheid zu wissen wie über drohende Hochwässer“, so Liebel.

 

Nur wer den Zustand und die Entwicklung der Umwelt genau kennt, kann steuernd eingreifen. Der hydrographische Dienst Österreichs besteht aus dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (Abteilung Wasserhaushalt), den hydrographischen Organisationseinheiten in den Bundesländern und der viaDonau (Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft). Das Messen und Auswerten hydrologischer Prozesse, die systematische Analyse der Wasserbilanz und auch die Veröffentlichung der erhobeneren Daten sind Kernaufgaben der Hydrographie Österreichs. Die Wasserbilanz zeigt, wie viel Wasser in Form von Niederschlag fällt, wie viel davon verdunstet, wie viel aus dem Ausland zufließt und dorthin abfließt. Über das frei zugängliche hydrographische Informationssystem (eHYD) kann sich jede und jeder sowohl einen Überblick über die Vergangenheit, aber auch über die aktuelle Situation an den 6.500 staatlichen Messstellen verschaffen. Das sind Messstellen zur Erfassung der Niederschläge, der Pegelstände in Flüssen und Seen, Abflussmessungen und die Erhebungen der Grundwasserstände. An rund 700 Stellen stehen diese Daten in Echtzeit zur Verfügung.

 

Wichtig sind auch die Prognosen der Hydrographie zur Vorhersage von Hochwasserereignissen. Bei drohenden Überschwemmungen können diese Informationen große Dienste beim Einleiten von lebensrettenden Maßnahmen und zum Schutz von Objekten und Infrastruktur leisten. In Österreich ist das Monitoring und die Bereitstellung der Daten eine Aufgabe der öffentlichen Verwaltung. Besonderer Wert wird auf die Datenqualität gelegt, die in enger Zusammenarbeit zwischen dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus mit den Bundesländern gewährleistet wird.  Das Messen und die tägliche Arbeit vor Ort wird von 2.500 Beobachterinnen und Beobachtern unterstützt.

 

Weitere Informationen:

www.ehyd.gv.at

www.bmnt.gv.at

Weitere Fotos finden Sie hier

Mitteilungsblatt des Hydrographischen Dienstes in Österreich Nr. 89