Untersuchung von Abwasser vor und während der COVID-19-Pandemie mittels Non-Target-Analytik

Kläranlage - Reinhalteverband
Foto: BML / Alexander Haiden

In der Pilotstudie wurden die Auswirkungen des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 auf organische Substanzen, wie Arzneimittelwirkstoffe, Körperpflegeprodukte oder Industriechemikalien, im Abwasser und damit auf deren Eintrag ins Gewässer analysiert.

 Im Jahr 2020 erfolgte der weltweite Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Am 16. März 2020 trat wegen steigender Infektionszahlen in Österreich landesweit der erste „Lockdown“ zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus in Kraft. Aufgrund der damit verbundenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen, Schließungen und lokaler Verhängung von Quarantäne lag die Hypothese einer möglichen Änderung in der Zusammensetzung des Abwassers nahe, nachdem auch in der Siedlungswasserwirtschaft merkliche Veränderungen festgestellt werden konnten.

Daher wurden im Rahmen der vorliegenden Pilotstudie mittels einer Non-Target-Analytik insgesamt elf Abwasserproben von vier verschiedenen österreichischen Kläranlagen, die im Jahr 2019 (vor COVID-19) sowie während des Lockdowns im Frühjahr 2020 gezogen wurden, untersucht, um mögliche Änderungen zum Vorkommen einer Vielzahl organischer Verbindungen in den Abwasserproben identifizieren zu können. Die analysierten Stoffe umfassten unter anderem Arzneimittelwirkstoffe, Industriechemikalien, Kosmetika und Körperpflegeprodukte, natürlich vorkommende Verbindungen, Pestizide, Drogen und Lebensmittelzusatzstoffe. Bei mehreren Stoffen konnten Unterschiede im Vorkommen während des Lockdowns im Vergleich zu 2019 festgestellt werden. Des Weiteren erfolgte für eine Kläranlage auch die Untersuchung der Zulaufprobe und entsprechenden Ablaufprobe, um Aussagen über die Eliminierung chemischer Verbindungen in der Abwasseraufbereitung treffen zu können.