Hydrographische Übersicht Österreichs – März 2021

Weidlingbach im Wienerwald, Waldbach mit Uferbewuchs, winterliche Verhältnisse.
Foto: BML / R. Godina

Wie schon im Vormonat blieb es auch im ersten Frühlingsmonat sehr trocken. Vor allem im Süden Österreichs gab es an einigen Orten an keinem Tag Regen oder Schnee. Die österreichweite Bilanz zeigt ein Defizit von etwas mehr als 50 Prozent. Abwechslungsreicher war die Witterung, auf einen winterlichen Kaltluftzustrom zur Monatsmitte, folgte am 30. des Monats der erste Sommertag.

Wir haben uns an den Klimawandel gewöhnt.

Viele Menschen haben sich bereits an wärmere Jahreszeiten gewöhnt und empfanden den März 2021 als zu kühl. Dabei lag die Lufttemperatur fast durchwegs im Bereich mittlerer Märztemperaturen der Periode 1981-2010. In den 1960er-Jahren war es deutlich kühler.

Anhaltend wechselhaft, aber sonnig.

Nach wie vor typisch für einen Frühlingsmonat zeigte der März 2021 ein vielfältiges Witterungsbild. Frühlingshaft warm bereits zu Beginn, dann ein Kälteeinbruch zur Monatsmitte und der erste Sommertag des Jahres (Höchstwert der Lufttemperatur über 25 °C) am 30. des Monats. Auf den Mittelwert der Lufttemperatur im März fehlte in Osttirol mehr als ein Grad Celsius. Hier war es am kältesten in Österreich, alle anderen Regionen verzeichneten Abweichungen der Temperaturen im Bereich von +/- 0,25 °C um den Mittelwert der Klimaperiode 1981-2010

Der achte März in Folge, viel zu trocken!

Die Niederschlagsbilanz blieb in allen Regionen unter dem Erwartungswert der Klimaperiode 1981-2010. Wie schon im Februar dieses Jahres fehlt auch im März circa die Hälfte auf den vieljährigen Mittelwert. Besonders wenig regnete oder schneite es in Osttirol und Kärnten, in der südlichen Steiermark, in Burgenland und im Wiener Becken. An einigen Messstellen in Osttirol und Kärnten blieb es an allen Tagen des Monats trocken, die Niederschlagssummen in den trockensten Gebieten erreichten nur circa 10 Prozent des vieljährigen Mittelwertes. Neuschneezuwachs gab es nur nördlich des Alpenhauptkammes in Salzburg. Die auf die Fläche Österreichs bezogene Niederschlagsmenge im März 2021 war um circa -55 % geringer als der Vergleichswert und damit fehlen auf den Mittelwert mehr als die Hälfte an Niederschlag.

Der Niederschlagsmangel reduziert den Abfluss und die Seewasserstände.

Der ausbleibende Regen reduzierte die Abflüsse an den Gewässern im März deutlich. Dort wo es im März Niederschlag gab, fiel er wie in Salzburg in Form von Schnee und war damit nur ab den warmen Tagen zum Monatsende abflusswirksam. Viele Messstellen vor allem im Flach und Hügellang und im östlichen Alpenvorland zeigen im Monatsverlauf einen kontinuierlichen Rückgang im Abfluss, vom Mittelwasser bis hin zu Niederwasserverhältnissen am Monatsende. Niederschlagsbedingte Abflussreaktionen fehlen zur Gänze. Nur die Gewässer im Süden Österreichs (Gail, Drau, Gurk und Lavant) hatten - trotz Niederschlagsdefizit und kontinuierlichem Rückgang im Monatsverlauf - eine Abflussfracht die auf Grund der hohen Abflüsse zu Monatsbeginn über dem Mittelwert lag.

Auch das Grundwasser reagiert auf den fehlenden Niederschlag.

Von Vorarlberg bis in die Obersteiermark begann der März entweder gleich mit sinkenden Werten oder sie stiegen noch eine Zeit lang an, bevor die Absinkphase einsetzte. Gebietsweise wurden die sinkenden Grundwasserverhältnisse in Vorarlberg, im Nordwesten Tirols und in Oberösterreich zwischen 11. und 26. März für einige Tage lang von etwas steigenden Werten unterbrochen. Ab dem 24. März – im Unteren Salzachtal schon früher – setzte dann in vielen Gebieten eine Trendwende ein und das Grundwasser begann zu steigen. In den langsam reagierenden Gebieten Osttirols, Salzburgs und im Oberen Gailtal wurden im März überwiegend steigende Grundwasserstände beobachtet, während sie vielen Teilen Kärntens und in der Süd- und Oststeiermark durchwegs absanken. In Niederösterreich war die Situation sehr inhomogen. Es gab Gebiete mit durchwegs steigenden, durchwegs sinkenden oder auch gleichbleibenden Verhältnissen und zusätzlich Gebiete mit zunächst steigenden und nach acht bis sechzehn Tagen gleichbleibenden oder sinkenden Grundwasserständen. Im Großteil des Burgenlands sank das Grundwasser den ganzen März ab. Im Nord- und Mittelburgenland stieg es aber gebietsweise auch den ganzen Monat über an oder verblieb auf etwa gleichem Niveau.

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