Hydrographische Übersicht Österreichs – Jänner 2020

Schlosspark Laxenburg, Forstmeisterkanal
Foto: BML / Reinhold Godina

Stabiles Hochdruckwetter mit milder Südwestströmung blockierte den Zustrom feuchter Kaltluft. Viel Sonne gab es in den Bergen, nur in den Niederungen hielten sich Kaltluftseen mit Nebel. Der Jänner 2020 blieb im Großteil Österreichs deutlich zu trocken. Vor allem im Süden gab es weniger als 20 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge.

Kaltluftseen mit Nebel in den Niederungen, viel Sonne und zu warm in den Bergen.

Ähnlich wie im Vormonat blockierten Hochdruckgebiete mit dem Kern über Mittel- und Südeuropa an vielen Tagen im Jänner den Vorstoß feuchter und kalter Luftmassen vom Nordwesten. Winterliche Wetterlagen mit Kälte und Schnee waren selten. Die Hochdrucklagen brachten viel Sonnenschein in den Bergen. Weniger begünstigt waren Tallagen in denen sich Kaltluftseen mit Nebel den ganzen Tag hielten. Auffallend war, dass die Temperaturanomalien mit der Seehöhe deutlich größer waren.

Wenig bis gar kein Niederschlag in weiten Teilen Österreichs.

In keiner Region Österreichs wurde der Mittelwert der Jänner-Niederschlagssumme nur annähernd erreicht. Besonders ausgeprägt war die Trockenheit südlich des Alpenhauptkammes von Vorarlberg bis ins Burgenland, wo es um 25 bis 50 Prozent trockener war als in einem durchschnittlichen Jänner. An einigen Wetterstationen wurde kein Niederschlag gemessen. Im November 2019 gab es an der ZAMG – Station Lienz in Osttirol noch einen Monatsrekord bei der Niederschlagssumme, im Jänner 2020 blieb diese Messstelle trocken. Die Schneesituation war im Jänner sehr unterschiedlich. Die Neuschneesumme im alpinen Gelände blieb durchwegs unter dem klimatologischen Mittel. Im Süden regnete beziehungsweise schneite es fast gar nicht, hier betrug das Defizit bei den Schneedeckentagen und der Neuschneesumme in den Niederungen 90 bis 100 Prozent.

Niederschlagsmangel im Winter 2019/2020 gefährdet Grundwasserneubildung im Frühjahr.

Die Niederschlagssummen in den ersten beiden Wintermonaten 2019/2020 in den Niederungen und im östlichen und südlichen Flach- und Hügelland blieben deutlich unter den mittleren Erwartungswerten. Altschnee zum größten Teil aus dem November gibt es geschlossen nur mehr in den hochalpinen Lagen über 1800 m über Adria. Bleibt die Lufttemperatur mild und der Niederschlag weiter unter dem Mittelwert, dann sind die Voraussetzungen für eine ausreichende Grundwasserneubildung nicht mehr gegeben.

Niederwassersituation an vielen Gewässern in den letzten Tagen im Jänner.

Die Abflusssituation an den Gewässern im Jänner 2020 war nur im Westen am Rhein, am Inn und an der Salzach, sowie an der Mur im Bereich mittlerer Verhältnisse. Die größeren Gewässer in Kärnten profitierten einen weiteren Monat von den Niederschlägen im November. Ab dem oberösterreichischen Traungebiet nach Osten, im Norden und im Südosten Österreichs blieben die Abflüsse auf Grund des fehlenden Niederschlags unter dem Mittelwert, beziehungsweise im Niederwasserbereich.

Grundwasser

Das Jahr 2020 startete fast flächendeckend mit sinkenden Grundwasserverhältnissen, wobei sich mancherorts zu Monatsende eine Trendumkehr abzuzeichnen begann. In den großen Grundwassergebieten entlang der Donau gab es auch Bereiche mit stagnierenden Werten. Eine Ausnahme bildeten das Kärntner Jauntal und Teile des Burgenlands wo das Grundwasser diesen Jänner anstieg.

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