Moore am Pass Thurn

Moore am Pass Thurn
Foto: Josef Fischer-Colbri

Die Moore am Pass Thurn liegen im Salzburger Pinzgau, nordöstlich des Pass Thurn. Der Moorkomplex umfasst insgesamt 13 Feuchtgebiete. Diese weisen die typische Ausprägung von Mooren der Zentralalpen auf.

Gebietsbeschreibung

Das Gebiet umfasst 16 Moore im Gemeindegebiet von Mittersill im Land Salzburg. Die Moorflächen im Ramsar-Gebiet am Pass Thurn umfassen fast 70 Hektar. Teilweise sind die Moore durch den früheren, seit dem 18. Jahrhundert praktizierten Torfabbau und durch Beweidung beeinträchtigt.

1907 bestand im Gebiet sogar eine Bahn zum Abtransport des Torfes, deren Trasse zum Teil noch als Langlaufloipe genutzt wird.
 
Die wechselnde Steilheit der Hügel bedingt die unterschiedlichen Ausprägungen der hydrologischen Bedingungen. Auf den oberen Hügeln findet man Flachmoore mit kalkhaltigem Wasser, die in neutrale Übergangsmoore oder sogar in saure Hochmoore übergehen. 
  
Die heutige Vegetation mit Wollgräsern, Fieberklee und Torfmoosen weist an einigen Stellen sogar kleine Horste mit Zwergbirkenbewuchs (Relikt aus der Eiszeit!) auf. Das Traunsteiner Fingerknabenkraut, eine seltene Orchideenart, hat in diesen Mooren einen größeren Standort. Als große Besonderheit des Moores kann das Vorkommen aller drei in Österreich heimischen "Fleischfressenden Pflanzen" genannt werden: Sonnentau, Fettkraut und Wasserschlauch. 
 
Im Wasenmoos, dem Kernbereich der Moore am Pass Thurn, welches von zahlreichen Entwässerungsgräben durchzogen wird, ist seit Oktober 2002 ein umfangreiches Renaturierungsprogramm im Gang. In einer Kooperation zwischen den Bundesforsten, der Universität Wien und dem WWF wurde das Wasenmoos in den Jahren 2003/2004 renaturiert: Die Entwässerungsgräben werden mit Lärchenholzdämmen eingestaut, erosionsfördernde Torfstich-Kanten werden abgeflacht und die Beweidung eingeschränkt. 
 
Im Zwischengelände des vielfältig gegliederten Schutzgebietes sind kleine Almflächen mit Borstgras, Habichtskräutern, Wacholder und Enzian ebenso anzutreffen wie Hangmoore und Quellfluren mit Sumpfdotterblume und Schachtelhalm.
 
Geografische Gebietsbeschreibung

Das Ramsar-Schutzgebiet "Moore am Pass Thurn" umfasst 16 Moore im Gemeindegebiet von Mittersill im Land Salzburg.
 
Das Schutzgebiet reicht von der Forststraße westlich des Wasenmooses (N47°18'27", E12°24'50") entlang der Haidlernalm bis zur Landesgrenze Salzburg/Tirol, folgt der Landesgrenze bis zum nördlichsten Punkt beim Bärenfilz (N 47°19'38" - E12°25'50"), verläuft dann in südöstlicher Richtung entlang der Moorränder bis zum östlichsten Punkt (N47°18'32" -  E12°26'40") und folgt dann in westlicher Richtung der Besitzgrenze der ÖBf AG bis zum Ausgangspunkt im Westen. Der südlichste Punkt liegt bei N47°18'07", E12°25'05" im Bereich eines Privatgrundstückes.

Information

Informationen über die Moore am Pass Thurn sind u.a. bei nachfolgend genannter Stelle erhältlich: 

Amt der Salzburger Landesregierung
Abteilung Natur- und Umweltschutz, Gewerbe
Postfach 527
5010 Salzburg

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