Strategien

Gewässer
Foto: BML / Alexander Haiden

Strategien bilden einen übergreifenden Handlungsrahmen und dienen zur Orientierung für Stakeholder. Sie zeigen die wesentlichen Herausforderungen auf und legen Handlungsfelder und Ziele fest. Die nachfolgenden Strategien dienen direkt oder indirekt dem Schutz und der Erhaltung von Feuchtgebieten.

Nationale Strategien:

Österreichische Feuchtgebietsstrategie

Die bereits 1999 erstellte "Österreichischen Feuchtgebietsstrategie" ist eine gemeinsame Strategie zum Schutz von Feuchtgebieten. Diese soll den weltweiten Ramsar Strategieplan auf nationaler Ebene umsetzen.

Auenstrategie für Österreich 2030+

Im Zuge der Aktualisierung der Auenstrategie wurden die zuvor von Expertinnen und Experten definierten Ziele und Maßnahmen für eine langfristige Sicherung der heimischen Auen und Flusslandschaften evaluiert und überarbeitet. Die Strategie wurde dabei um wichtige Informationen zu den österreichischen Auen und deren Ökosystemleistungen ergänzt. Neu ist auch die Darstellung bereits durchgeführter Projekte zum Auenschutz in Österreich.

Die neue „Auenstrategie für Österreich 2030+“ wurde im Herbst 2023 veröffentlicht und steht hier zum Download zur Verfügung:

https://info.bml.gv.at/themen/wasser/wasser-eu-international/europaeische-und-internationale-wasserwirtschaft/feuchtgebiete/auenstrategie-2030plus.html

Moorstrategie Österreich 2030+

Mit der Strategie soll ein Beitrag zur Erhaltung und Wiederherstellung von Mooren geleistet, die Umsetzung in den Bundesländern gestärkt sowie der Austausch und die gegenseitige Unterstützung zwischen den verschiedenen Interessensgruppen intensiviert werden. Weiters trägt die Strategie zu einer verstärkten Bewusstmachung über die Rolle von Mooren und Torfböden in der Politik bis zur breiten Öffentlichkeit bei.

Konkret trägt die Moorstrategie 2030+ dazu bei, folgende Ziele zu erreichen:

  • Naturnahe Moore und ihre Ökosystemleistungen zu erhalten
  • Geschädigte Moore und ihre Ökosystemleistungen wiederherzustellen
  • Eine nachhaltige Nutzung von Torfböden als ehemalige Moore zu fördern
  • Die Bedeutung der Moore und Torfböden in der Öffentlichkeit bekanntzumachen
  • Zu gemeinsamem Handeln zu motivieren, um diese einzigartigen Lebensräume zu schützen

Biodiversitäts-Strategie Österreich 2030+

Diese umfasst ein 10-Punkte-Programm für den Erhalt und die Verbesserung der Biodiversität Österreichs bis 2030 und darüber hinaus, und setzt damit die EU-Biodiversitätsstrategie in Österreich um.

  1. Verbesserung von Status und Trends der Arten und Lebensräume
  2. Effektiver Schutz und Vernetzung aller ökologisch wertvollen Lebensräume
  3. Wiederherstellung für Biodiversität und Klimaschutz besonders wichtiger Ökosysteme
  4. Entscheidende Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und Fragmentierung
  5. Einleitung von transformativem Wandel in der Gesellschaft und Integration der Biodiversität in allen Sektoren
  6. Stärkung des globalen Engagements
  7. Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für den Biodiversitätserhalt
  8. Sicherung der Finanzierung von Biodiversitätserhalt und Unterstützung für biodiversitätsförderndes Handeln
  9. Wertschätzung der Biodiversität in Gesellschaft und Wirtschaft
  10. Verbesserung der wissenschaftlichen Grundlagen zur Erreichung und Evaluierung der Biodiversitätsziele

Österreichische Waldstrategie 2020+

Die Waldstrategie dient als Leitlinie für das forstpolitische Geschehen in Österreich. Die vielfältigen Aufgaben des Waldes werden in sieben speziellen Handlungsfeldern abgedeckt. Viele Feuchtgebiete (Auwälder, Moorwälder) finden sich auf (bewirtschafteten) Forststandorten, weshalb diese Strategie ein wichtiges Instrument für deren nachhaltige Nutzung ist.

EU-Strategien:

EU-Biodiversitätsstrategie 2030

Die Biodiversitätsstrategie der EU ist Teil des europäischen Grünen Deals, der Maßnahmen gegen Klimawandel und Umweltzerstörung setzen will und damit Europa bis 2050 klimaneutral machen soll. Mit dieser Strategie soll dem Verlust von Biodiversität in Europa entgegengewirkt werden.

Die wichtigsten Ziele im Überblick:

  • Schutz von mindestens 30% der Landfläche und 30% der Meere in der EU
  • Ein Drittel davon, also mind. 10% der Landes- und Meeresfläche, soll unter strengen Schutz gestellt werden
  • Schutz und Überwachung der verbliebenen Primär- und Urwälder der EU
  • Wiederherstellung von 25.000 km frei fließenden Flüssen
  • Mindestens 25% der landwirtschaftlichen Flächen in der EU sollen biologisch bewirtschaftet werden
  • Verringerung des Gesamteinsatzes und des Risikos chemischer Pestizide sowie des Einsatzes der risikoreicheren/gefährlicheren Pestizide um 50%
  • Umkehrung des Bestäuberrückgangs

EU Bodenschutzstrategie 2030

Gesunde Böden, wie z.B. organische Böden, darunter auch Moore, bringen viele Vorteile für Menschen, Lebensmittel, Natur und Klima. Die EU-Bodenstrategie für 2030 legt einen Rahmen und konkrete Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung der Böden sowie zur Gewährleistung ihrer nachhaltigen Nutzung fest. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030.

EU-Strategie für die Donauregion

Ziel der internationalen Donau-Strategie ist es, Koordinations- und Synergiepotentiale im gesamten Donauraum zu erfassen, um das Wirtschaftpotenzial der Region zu entwickeln, Umweltbedingungen zu verbessern und insgesamt den Wohlstand sowie die Lebensqualität der Einwohner zu erhöhen.

Sonstige Strategien:

The Ramsar Strategic Plan 2016-2024

Feuchtgebiete geraten weltweit immer unter größeren Druck und der Verlust dieser wertvollen Ökosysteme schreitet voran. Die Vision des internationalen Ramsar-Strategiplanes ist daher: Wetlands are conserved, wisely used, restored and their benefits are recognized and valued by all”.

  • Strategisches Ramsar-Ziel 1: Ursachen des gravierenden Verlustes und der Degradation von Feuchtgebieten erkennen und beseitigen und Maßnahmen zur Wiederherstellung von Feuchtgebieten ergreifen
  • Strategisches Ramsar-Ziel 2: Verbesserung des Schutzes durch effektives Management von Ramsar-Gebieten
  • Strategisches Rramsar Ziel 3: nachhaltige Nutzung („wise use") von Feuchtgebieten u.a. auch durch Partnerschaften mit öffentlichen und privaten Akteuren
  • Strategisches Ramsar Ziel 4: Monitoring und Bewertung der Entwicklung im Feuchtgebietsschutz; Bewusstsein und Engagement im Bereich von Feuchtgebieten stärken; zunehmende Berücksichtigung von Ökosystemleistungen von Feuchtgebieten