Wasserwelt March-Thaya-Auen

Marchschlinge bei Angern
Foto:   / G. Neuhaser

In diesem zweiten LIFE-Projekt an der March wurden Gewässer sowie daran anschließende Feuchtlebensräume revitalisiert.

Projektgebiet: in Niederösterreich
Projektträger: Distelverein, unter Beteiligung des früheren BMLFUW, heute BML
Dauer: 1998 bis 2003
Gesamtkosten: 2.075 816  (EU-Zuschuss: 50 %)
Fläche: 13.009 ha

 Aufgrund des großen Erfolges des LIFE-Projekts "Ramsar-Management March-Thaya-Auen" (1995-1998) konnte im Jahr 1998 eine Fortsetzung der Ramsar-Management-Aktivitäten erreicht werden.
 
Waren im ersten LIFE-Programm noch zahlreiche Bereiche der Landnutzung berührt, um alle Nutzergruppen zu involvieren, lagen in diesem zweiten LIFE-Projekt die Schwerpunkte in der Revitalisierung der Gewässer und der anschließenden Feuchtlebensräume: Ein abgeschnittener Thaya-Mäander wurde wieder an den Hauptfluss angebunden. Entlang der letzten noch erhaltenen Naturufer an der Thaya wurden die angrenzenden Auwälder angepachtet, um flussdynamische Prozesse ungehindert ablaufen lassen zu können. Im Marchegger Bereich, der auch Europas größte Storchenkolonie beherbergt, wurden die befestigten Ufer der March abschnittsweise wieder renaturiert. Durch eine Vielzahl an Ufer- und Profilgestaltungsmaßnahmen wurde die für eine Au typische Flussdynamik wieder ermöglicht.

Wiesen und Auwald entlang der Altarme und der Nebengewässer sind die Heimat des Bibers und des Fischotters. Des Bibers Dammbauten können oft aufwendige Wiedervernässungsprojekte ersetzen. Gewässerrandstreifen in der Nähe von Biberrevieren wurden daher angepachtet und aus der forstlichen Nutzung genommen um ein ungestörtes "Werken" des Bibers zu ermöglichen.

Auch wurde und wird weiterhin Augenmerk auf die Entwicklung nachhaltiger Nutzungsformen gelegt: Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei aber auch Tourismus und Verkehr. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Partnern aus der Slowakei und Tschechien hat bereits zu einem "memorandum of understanding" der drei Umweltministerien bezüglich eines trilateralen Ramsar-Schutzgebietes geführt. Zudem wurde die Planungsphase für einen trilateralen UNESCO-Biosphärenpark eingeleitet.
 
Der wichtigste Partner bei der Vorbereitung und Umsetzung der wasserbaulichen Maßnahmen dieses LIFE-Projekts war die Wasserstraßendirektion (Via Donau), weiters wurde das LIFE-Projekt vom Land Niederösterreich (Naturschutzabteilung), dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie vom Niederösterreichischen Landesjagdverband unterstützt.