Projekt zum „Mehrwert renaturierter Gewässerstrecken“ abgeschlossen

Kinder spielen im Fluss
Foto: B. Priglinger

Fließgewässer-Renaturierungen werden hauptsächlich zur Verbesserung des ökologischen Zustands durchgeführt. In vielen Fällen wird damit aber gleichzeitig auch der Hochwasserschutz sowie die Erholung und Freizeitnutzung verbessert. Dieser Mehrwert gewässerökologischer Maßnahmen ist für die Bevölkerung direkt spür- und erlebbar und soll zukünftig auch bewertet werden.

Seit vielen Jahren werden bereits hydromorphologische Sanierungsmaßnahmen an Fließgewässern durchgeführt, um unsere Gewässer wieder zu intakten Lebensräumen umzugestalten. Es ist vielfach belegt, dass sich Fließgewässer-Renaturierungen auch deutlich positiv auf „kulturelle Ökosystemleistungen“, wie beispielsweise die Möglichkeiten für aktive, wasserbezogene Aktivitäten oder für Naturerlebnisse und Wissensaneignung, auswirken und so einen großen Mehrwert für uns Menschen haben. Leider wird er aber oft in den Hintergrund gerückt, da dieser Mehrwert durch die aktuell angewendeten Standard-Erhebungen nicht abgebildet wird.

Daher sollen hydromorphologische Sanierungsmaßnahmen zukünftig auch ergänzend hinsichtlich kultureller Ökosystemleistungen bewertet werden. Dafür wurde im Projekt „ResCulES („Methodological development of the evaluation of REStoration measures by CULtural Ecosystem Services”) ein methodisches Konzept zur Erhebung und Bewertung kultureller Ökosystemleistungen renaturierter Fließgewässer(abschnitte) entwickelt und an fünf Fallbeispielen erprobt. Dabei wird durch Zusammenführen vorhandener Daten – ergänzt durch zusätzliche Erhebungen/Kartierungen – das Potential der diversen Benefits des renaturierten Abschnittes bzw. dessen Erhöhung im Vergleich zur Situation vor Maßnahmenumsetzung dargestellt. Zeitintensive Besucherzählungen und - befragungen sind dadurch nicht notwendig.

Für eine weiterführende praktische Erprobung der Bewertungsmethode ist vorgesehen, diese für hydromorphologische Sanierungsmaßnahmen anzuwenden, die im Projekt "Integrated River Solutions Austria - LIFE IP IRIS Austria" umgesetzt werden.

Der Endbericht des Projektes beschreibt die Entwicklung und Erprobung der Methode anhand von fünf Fallbeispielen. Alle Informationen, die für eine Anwendung der Methode notwendig sind finden sich im Anwendungshandbuch. Weiters wurde auch eine Broschüre verfasst, die den Mehrwert von lebendigen Flüssen erläutert und die Wertschätzung für die Ressource Wasser und die Lebensvielfalt, die sie uns bietet, aufzeigt.