Kärnten: Schutzmaßnahmen der Wildbach- und Lawinenverbauung verhinderten noch größere Katastrophen

Kanzler Nehammer und Bundesminister Totschnig in Treffen – Schutzmaßnahmen der Wildbach- und Lawinenverbauung haben noch größere Katastrophen verhindert
Foto: BML / Paul Gruber

Kanzler Nehammer und Bundesminister Totschnig haben sich bei einem Lokalaugenschein in Treffen, das am 29. Juni 2022 Schauplatz extremer Hochwasser- und Murenereignisse war, ein Bild der aktuellen Lage gemacht. 

Starkregenzelle am 29. Juni

Das Gegendtal im Kärntner Bezirk Villach-Land war in den Morgenstunden des 29. Juni 2022 Schauplatz extremer Hochwasser- und Murenereignisse. Eine Starkregenzelle mit Niederschlagsmengen bis zu 118 mm pro Quadratmeter in nur 3 bis 4 Stunden löste unter anderem am Arriacherbach, im Treffnerbach und im Pöllingerbach, schwere Überflutungen und Vermurungen aus. Zahlreiche Wohngebäude und Wirtschaftsbetriebe wurden stark beschädigt, die Straße nach Arriach wurde an mehreren Stellen zerstört, sodass der Ort von der Außenwelt abgeschnitten war. Die Situation im Krisengebiet ist verheerend. Das Bundesheer im Einsatz und finanzielle Unterstützung erfolgt durch Mittel aus dem Krisenkatastrophenfonds. 

Schutzmaßnahmen haben gewirkt

Die bestehenden Schutzmaßnahmen haben noch größere Katastrophen verhindert. Die Abteilung Wildbach- und Lawinenverbauung aus dem Forstwirtschaftsministerium leistet vor Ort seit Jahrzehnten erfolgreiche Präventionsarbeit. Insbesondere am Pöllingerbach konnte das vor wenigen Monaten fertig gestellte Sperrenbauwerk 20.000 Geröll, Schlamm und Wildholz einer Mure zurückhalten, die sonst verheerende Personen- und Sachschäden im Ortszentrum von Treffen verursacht hätten. Um rasch zu helfen, Bäche abzusichern und Straßen wieder befahrbarer zu machen, werden kurzfristig 2,5 Millionen Euro im Rahmen einer Sofortmaßnahme der Wildbachverbauung für das Gegendtal aus dem Landwirtschaftsressort zur Verfügung gestellt. 

Investitionen in Sicherheit

Im Jahr 2021 hat der Bund mehr als 188 Millionen Euro in den Schutz vor Naturgefahren in Österreich investiert. Konkret sind nun weitere Maßnahmen der Wildbachverbauung im Rahmen des Projektes Pöllingerbach (dafür bereits rund 2,2 Millionen Euro projektiert), sowie des Hochwasserschutzes am Treffnerbach (rund 15 Millionen Euro projektiert) erforderlich. Ein weiteres Schutzprojekt wird – nach Erhebung der umfangreichen Schäden – auch am Arriacherbach zu realisieren sein.