Zurückhaltung beim Holzeinschlag 2020 durch anhaltend hohen Schadholzanteil

Holzbloch
Foto: Johannes Prem

Laut offizieller Holzeinschlagsmeldung des Bundesministerium wurden im Jahr 2020 im österreichischen Wald 16,79 Millionen Erntefestmeter ohne Rinde eingeschlagen. Der Holzeinschlag lag damit um 2,11 Millionen Erntefestmeter bzw. 11,2 Prozent unter dem Wert des Jahres 2019. Der Schadholzanteil lag mit 8,91 Millionen Erntefestmetern abermals auf hohem Niveau.

Im Jahr 2020 betrug die Holznutzung im österreichischen Wald 16,79 Millionen Erntefestmeter ohne Rinde (Mio. Efm o. R.). Sie lag damit um 11,18% unter dem Vorjahreswert (18,90 Mio. Efm), um 5,99% unter dem fünfjährigen Durchschnitt (5-Ø; 2016-2020; 17,86 Mio. Efm) und um 5,70% unter dem zehnjährigen Durchschnitt (10-Ø; 2011-2020; 17,80 Mio. Efm).

Der stärkste Rückgang war im Kleinwald (Waldfläche unter 200 ha) zu verzeichnen. Hier betrug der Einschlag 9,25 Mio. Efm, was einem Minus von 16,51 gegenüber 2019 entspricht. Der Anteil des Kleinwaldes am Gesamteinschlag betrug 55,09%.

Bei den Betrieben (Waldfläche ab 200 ha, ohne Österreichische Bundesforste AG) verringerte sich der Holzeinschlag gegenüber dem Erhebungsjahr 2019 um 6,85% auf 5,78 Mio. Efm. Der Anteil am Gesamteinschlag lag bei 34,44%.

Die Österreichische Bundesforste AG steigerte den Einschlag um 7,38% auf 1,76 Mio. Efm. Der Anteil der Bundesforste am Gesamteinschlag betrug 10,47%.

Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter reagierten auf den erneut hohen Schadholzanteil

Witterungsextreme, Kalamitäten durch Borkenkäfer und andere Schadfaktoren führten 2020 zu einem Schadholzanteil von 8,91 Mio. Efm, was einem Anteil von 53,07% am Gesamteinschlag entsprach. Damit lag der Wert zwar um 24,07% unter jenem des Jahres 2019. Im Vergleich mit den langjährigen Durchschnitten zeigt sich aber, dass der Schadholzanfall im Jahr 2020 um 5,06% über dem 5-Ø (8,48 Mio. Efm) und um 37,72% über dem 10-Ø (6,47 Mio. Efm) lag. Die Hauptschadfaktoren waren 2020 Borkenkäfer mit 3,33 Mio. Efm (37,35% des Schadholzanfalles) und Stürme mit 3,11 Mio. Efm (34,87% des Schadholzanfalles). Aufgrund der hohen Schadholzzahlen in den Vorjahren, zeigten die Waldbewirtschafter und Waldbewirtschafterinnen Zurückhaltung beim Holzeinschlag 2020. Dazu kam der durch die Corona-Pandemie verursachte Nachfragerückgang nach Holzprodukten. Diese Umstände ließen vor allem den Kleinwald sensibel reagieren. Für Bundesministerin Elisabeth Köstinger stellt die Anpassung der Wälder an den Klimawandel nach wie vor das oberste Ziel dar: „Das gehäufte Auftreten von Schadfaktoren wie Trockenheit, Sturm und Borkenkäfer zeigen die Wichtigkeit von resistenten und stabilen Wäldern für die nachhaltige Waldbewirtschaftung auf. Aus diesem Grund haben alle Maßnahmen, den Wald klimafit zu machen, höchste Priorität.“

Sortimentsverteilung

31,73% des Einschlages entfielen auf Holz zur energetischen Nutzung (Brennholz und Waldhackgut), der Anteil des Sägerundholzes betrug 50,65%, jener des Industrierundholzes 17,62%. Der Anteil des Nadelholzes am Gesamteinschlag betrug 2020 83,1%, jener des Laubholzes 16,9%.

Bundesministerin Elisabeth Köstinger sieht den Rückgang beim Holzeinschlag zwar mit leichter Sorge, verweist aber auf die Maßnahmen des Waldfonds: „Mit dem Waldfonds haben wir das größte Investitionspaket in der zweiten Republik geschnürt. Der Waldfonds gibt unseren Waldbauern und der gesamten Branche eine Zukunftsperspektive. Damit wollen wir unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern motivieren wieder in unsere Wälder zu gehen und sie zu bewirtschaften.“ Der Waldfonds, als Rettungs- und Zukunftspaket für unsere Wälder, bringt unter anderem eine Entlastung für von Schadholzereignissen extrem betroffene Betriebe.

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