Schutzwaldkulisse für steile Grabeneinhänge

Schutzwaldkulisse an einem Steilhang
Foto: BML

Wald im Gerinnebereich leistet einen bedeutenden Beitrag zum Schutz vor Hochwasser und gravitativen Prozessen. Bäume können armierend auf das Bodenmaterial wirken und so Schutz vor und Erosion und Rutschung bieten. Zusätzlich beeinflusst der Wald den Wasserhaushalt positiv und führt zu einer Dämpfung des Abflusses.

Als Grundlage für die Abschätzung von Wildholzpotenzialen in alpinen Einzugsgebieten, wurde das GRS-(Gerinne-relevanter Schutzwald) Modell für die Bezirksrahmenplanung entwickelt. Aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit flächendeckender und systematisch erhobener Eingangsdaten, musste ein Ansatz entwickelt werden, der sich auf einfache Geländeparameter stützt. Die wesentlichen Eingangsdaten sind: ein digitales Geländemodell (DGM) des AdTLR (Amts der Tiroler Landesregierung), das Gerinnenetz und die Wildbacheinzugsgebietsgrenzen der WLV (Wildbach- und Lawinenverbauung) und die Waldflächen der LFD (Landesforstdirektion-Tirol).

Das GRS-Modell weist die Wildholz-Grunddispositionen in drei Klassen (gering, mittel, hoch) aus. Der Vergleich der Modellergebnisse mit den Ergebnissen terrestrischer Erhebungen in Testgebieten und der Interpretation aus DGM und Orthofotos zeigt eine plausible Wiedergabe der Wildholz-Grunddisposition. Lokale Unschärfen, z.B. die Überschätzung der Disposition an Verflachungen, die an steile Einhänge anschließen, sollen künftig durch einen Algorithmus, der solche Gefällsbrüche erkennt, korrigiert werden.

Das GRS-Modell wurde im Projekt „Standortangepasste und gefahrenorientierte Waldbewirtschaftung im Bereich steiler Grabeneinhänge - Grabeneinhangbewirtschaftung“ für die Modellierung und Klassifikation des gerinnerelevanten Schutzwaldes entwickelt. Es stellt eine vielversprechende Hilfe für Waldentwicklungsplan-Schutzfunktionskartierungen und -Planungen, sowie Evaluierungen der Maßnahmen im Schutzwald dar.

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