Garteln auf dem Fensterbrett – das ganze Jahr

Tomatensetzlinge am Fensterbrett
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Auch in einer kleinen Stadtwohnung gibt es die Chance, Lebensmittel selbst anzubauen. Einige Pflanzen wie Kräuter, Salat, Tomaten oder Pilze wachsen auch drinnen und machen so das ganze Jahr Gartel-Spaß möglich – auch ohne Garten oder Balkon.

Lebensmittel selbst anzubauen macht Spaß und ist gesund. Aber nicht immer und überall herrschen ideale Bedingungen dafür. In einer Wohnung ohne Balkon scheint Garteln nur schwer möglich und im Winter ist trotz Garten und Balkon der Anbau von Lebensmitteln nur noch begrenzt möglich.

Doch tatsächlich gibt es auch drinnen einige Möglichkeiten zu garteln. Dafür eignen sich freilich nicht alle Pflanzen. Einige sehr leckere und gesunde Lebensmittel wachsen aber wunderbar auch in Innenräumen, zum Beispiel Kräuter, Salat, Spinat oder Mangold, Tomaten, Paprika, Radieschen, Frühlingszwiebeln – oder Sprossen und Pilze.

Kräuter

Kräuter wie Schnittlauch, Oregano, Basilikum, Petersilie, Rosmarin oder Minze wachsen wunderbar auch auf dem Fensterbrett. Sie brauchen allerdings viel Licht und Wasser. Auch etwas Dünger alle vier Wochen tut den meisten Kräutern gut.

Tipp:

Die Kräuter, die man im Supermarkt kaufen kann, sind meist zu eng gepflanzt. Damit sie gut wachsen können, ist es deswegen empfehlenswert, einen Kräutertopf auf mehrere Töpfe aufzuteilen oder in einen größeren Topf zu setzen. Insgesamt sind Kräuter aus der Gärtnerei meist besser geeignet zum längerfristigen Garteln.

Salat

Salate eignen sich besonders gut für den Anbau auf der Fensterbank. Allerdings sind nicht alle Arten dafür gemacht. Pflücksalate und Rucola sind hier zu empfehlen. Meist ist bereits nach vier Wochen eine erste Ernte möglich. Rucola muss allerdings sehr regelmäßig gegossen werden, sonst entwickelt er einen scharfen Geschmack.

Spinat und Mangold

Auch Spinat und Mangold wachsen wunderbar auf dem Fensterbrett. Sie brauchen beide nicht übermäßig viel Sonne, vier Sonnenstunden pro Tag sind ausreichend. Sie gelegentlich etwas zu düngen, tut ihnen gut. Sorgen Sie immer für genügend Wasser, dann wird der Spinat zarter. Ein größerer Topf sorgt außerdem für größere Blätter.

Tomaten und Paprika

Tomaten und Paprika lassen sich ebenfalls in Innenräumen anbauen. Weil sie recht groß werden, ist vielleicht das Fensterbrett kein idealer Platz. Besser geeignet ist ein Platz am Boden, der trotzdem sehr viel Licht abbekommt. Ist die Wohnung zu dunkel, kann man auch auf spezielle Pflanzenlampen zurückgreifen, die das Tageslicht imitieren. Es ist zu empfehlen, die Samen zunächst vorkeimen zu lassen und später umzusetzen.

Tipp:

Kleinbleibende, robuste Sorten eignen sich gut für den Anbau in der Wohnung. Ideal sind zum Beispiel Red Robin, Pixie, Minibel, Tiny Tim und Tumbling Tom.

Radieschen

Radieschen sind – ähnlich wie die Salate – sehr schnell reif und können bereits nach etwa einem Monat geerntet werden. Sie mögen es etwas kühler, brauchen täglich drei bis vier Stunden Licht und müssen sehr regelmäßig gegossen werden. Dünger brauchen sie nicht, dafür sollte der Topf mindestens zehn Zentimeter hoch sein.

Frühlingszwiebeln

Auch Frühlingszwiebeln wachsen auf dem Fensterbrett. Sie können einfach aus den Resten von im Supermarkt gekauften Frühlingszwiebeln gezogen werden. Wichtig ist neben einem hellen Standort und regelmäßigem gießen vor allem ein großer, tiefer Topf, damit die Pflanzen genug Platz zum Wachsen haben.

Pilze

Eher wenig verbreitet ist es, Pilze selbst anzubauen. Dabei geht das wunderbar in Innenräumen und ist auch nicht besonders kompliziert. Pilzmyzel kann man im Fachhandel kaufen und als Substrat eignet sich zum Beispiel Kaffeesatz, Stroh oder Sägemehl. Es gibt aber auch fertige Pilzzucht-Boxen. Die Pilze brauchen nicht viel Licht, sollten aber auf jeden Fall feucht und eher kühl stehen. Nach wenigen Wochen können die ersten Pilze geerntet werden, danach sind innerhalb einiger Monate mehrere Erntewellen möglich.

Tipp:

Nicht alle Pilze wachsen gut in Innenräumen. Geeignet sind zum Beispiel weiße Champignons, Steinchampignons, Kräuterseitlinge, Limonenpilze, Austernpilze, Shiitake-Pilze oder Pioppini.

Sprossen

Am einfachsten und schnellsten ist es sicherlich, Sprossen selbst zu ziehen. Sie sind gesund und lecker und können in Salaten, auf dem Brot oder zum Garnieren von vielen Gerichten verwendet werden. Sprossenmischungen können fertig gekauft werden und gezogen werden sie am besten in einem Keimglas mit schräger Halterung. Zunächst weicht man die Sprossen etwa acht Stunden ein, sortiert dann nicht gequollene Samen und leere Schalen aus und spült sie dann zwei- bis dreimal am Tag mit Wasser und lässt sie abtropfen. Nach einigen Tagen sind die Sprossen dann essfertig.