Der Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera)

Maisfeld
Foto: BML / Alexander Haiden

Der westliche Maiswurzelbohrer (Western Corn Rootworm – WCR – Diabrotica virgifera virgifera) wurde im Sommer 2002 erstmals in Österreich festgestellt.

Der Schädling, der ursprünglich aus den USA stammt, wurde in Europa erstmals 1992 in Serbien gefunden und breitet sich seither in Europa kontinuierlich aus. 1998 wurde das erste Auftreten in der EU in Italien festgestellt, im Jahr 2000 fand man erste Käfer in der Schweiz. Nach der weiteren Ausbreitung erstreckt sich das Befallsgebiet inzwischen im Norden bis nach Bayern. Tschechien und Polen. Daneben wurden einzelne punktuelle, isolierte Auftreten des Käfers in Frankreich, Belgien, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich beobachtet, die vermutlich auf die Verschleppung mit Flugzeugen oder Lastkraftwagen zurückzuführen sind.

Zum Schädling

Der Maiswurzelbohrer verursacht vor allem durch Wurzelfraß der Larven große Schäden bei Mais. Der ausgewachsene Käfer verursacht Fraßschäden, vor allem an den Maiskolben. Die Käfer sind auch an Blüten (beziehungsweise Pollen) anderer Pflanzen, wie zum Beispiel an Sonnenblumen oder Kürbissen, zu finden, ohne dort jedoch Schaden anzurichten. Der Maiswurzelbohrer stellt für die Maisproduktion in Österreich und in den anderen EU-Mitgliedstaaten eine massive Bedrohung dar, da ohne die konsequente Durchführung einer Fruchtfolge bzw. ohne den konsequenten Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln mit massiven Ernteausfällen zu rechnen ist.

Überwachungsmaßnahmen

Seit 1999 werden vom Amtlichen Österreichischen Pflanzenschutzdienst Pheromonfallen aufgestellt, um das Auftreten in noch befallsfreien Gebieten festzustellen beziehungsweise das tatsächliche Befallsausmaß zu ermitteln. Die Fallen werden im gesamten Bundesgebiet von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), den Landwirtschaftskammern und dem amtlichen Pflanzenschutzdienst in den Bundesländern angebracht und betreut.

Bekämpfungsmaßnahmen

Fruchtwechsel

Als sehr wirksame Bekämpfungsmaßnahme hat sich ein regelmäßiger Fruchtwechsel erwiesen. Bereits das einjährige Aussetzen des Maisanbaus auf Flächen, auf denen der Schädling festgestellt wurde, beeinträchtigt die Entwicklung des Schädlings und kann wirtschaftliche Schäden verhindern.
 

Chemische Bekämpfung

Ein wirtschaftlicher Schaden durch den Maiswurzelbohrer kann mit einer Behandlung mit geeigneten Insektiziden reduziert werden. Abgesehen von der unterschiedlichen Wirksamkeit der Pflanzenschutzmittel verursachen diese aber auch zusätzliche Produktionskosten.

Gentechnik

In den USA werden verbreitet gentechnisch veränderte Maissorten, die widerstandsfähig gegen den Maiswurzelbohrer sind, angebaut.

Rechtliche Situation

Die Bekämpfung des Maiswurzelbohrers ist in Österreich zum Schutz der heimischen Maisproduktion durch Landesgesetze geregelt. Bis 31. Mai 2014 war der Schädling in der EU als Quarantäneschädling eingestuft. Seit 1. Juni 2014 gelten keine Bekämpfungsvorschriften mehr nach EU-Recht.

Die Europäische Kommission hat am 6. Februar 2014 die Empfehlung 2014/63/EU für die Mitgliedstaaten zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers erlassen.

Kontakt

Grundsätzliche Fragen und internationaler Kontext:

  • Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, Abteilung II/5, Herr DI Maximilian Pock, Tel. 01/711 00 DW 602754, E-Mail: maximilian.pock@bml.gv.at

Fachliche Fragen (Biologie des Erregers, Diagnose, Bekämpfungsmaßnahmen):

  • Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Spargelfeldstraße 191, 1220 Wien, +43 (0) 505 55-33301, E-Mail: pflanzenschutzdienst@ages.at

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