Grundwasseralter in Österreich - Zusammenfassender Bericht der Ergebnisse 2010 bis 2017

Grundwasseralter in Österreich - Zusammenfassender Bericht der Ergebnisse 2010 bis 2017

Durch die Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL Artikel 4) beziehungsweise des Wasserrechtsgesetzes (WRG § 30c), dass der gute Zustand des Grundwassers bis zum Jahr 2015 zu erreichen war, ist die Abschätzung jenes Zeithorizontes, innerhalb dessen Maßnahmen im Grundwasserkörper messbar werden können, von wesentlicher Bedeutung.

Diese Fragestellung ist allerdings bereits auch im Zusammenhang mit der Evaluierung von ÖPUL (Österreichisches Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft) oder anderen Gewässerschutzmaßnahmen von Interesse. Bei zahlreichen Trinkwasserversorgungen mit landwirtschaftlich geprägtem Grundwassereinzugsgebiet steht die Nitratproblematik an erster Stelle. Nitrat gelangt durch Versickerung aus intensiv bewirtschafteten Böden oder in dicht besiedelten Gebieten in das Grundwasser und gegebenenfalls in das Trinkwasser. In vielen der betroffenen Gebiete werden seit längerer Zeit Anstrengungen im Sinne einer grundwasserschonenden Landbewirtschaftung unternommen, um die Nitratbelastung des Grundwassers zu reduzieren.

Jedoch sind bisher in vielen Untersuchungsgebieten derartige Verbesserungen (noch) nicht festzustellen. Die WRRL verlangt, dass die Verschlechterung des Zustands aller Grundwasserkörper verhindert wird und, wie bereits erwähnt, dass der gute Zustand bis zum Jahr 2015 zu erreichen war. Des Weiteren sind alle signifikanten und anhaltend steigenden Belastungstrends umzukehren. Zu diesem Zweck und im Hinblick auf die einzuhaltenden Fristen sind von den Mitgliedstaaten erforderliche Maßnahmen zu setzen.

Lassen die natürlichen Gegebenheiten keine rechtzeitige Verbesserung des Zustandes der Wasserkörper zu, so ist es in begründeten Fällen zulässig, die Fristen bis 2027 zu erstrecken. Aber auch aus der Sicht der Maßnahmenpakete, wie sie derzeit im ÖPUL-Programm vorgesehen sind, stellt die Möglichkeit einer zeitlichen und inhaltlichen Zielprognose – wann können Maßnahmen wirksam werden? – eine wesentliche Argumentationshilfe bei der Überzeugungsarbeit hinsichtlich der politischen Umsetzung von Maßnahmen im Gewässerschutz (vor allem Nitrat und auch Pflanzenschutzmittel) dar.

Die Karten dazu finden Sie im Fachartikel.

Herausgeber:
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
Autor:
Projektkoordination:
Rudolf Philippitsch (Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus) und Franko Humer (Umweltbundesamt)
Ausgabejahr:
2018
Ausgabeort:
Wien
Kategorie:
Grundwasser
Seitenanzahl:
72