Wasser Köstinger: „Mur-Drau-Donau-Park“ wird weltweit erstes 5-Länder-Großschutzgebiet

Utl. Schulterschluss von 5 Ländern für Biosphärenpark-Antrag an UNESCO in Paris

930.000 ha Fluss-Auenlandschaft entlang der Flüsse Mur und Drau, die sich durch die Länder Österreich, Slowenien, Kroatien und Ungarn bis nach Serbien, wo die Drau in die Donau mündet, schlängeln, sollen erstmals über einen riesigen, grenzüberschreitenden 5-Länder-Biosphärenpark verbunden werden. „So ein ehrgeiziges internationales Flussschutzprojekt wie den geplanten 5-Länder-UNESCO-Biosphärenpark gab es bisher noch nirgendwo auf der Welt; damit schreiben wir Geschichte. Wir haben gute Chancen auf Anerkennung durch die UNESCO. Damit eröffnen sich bisher ungeahnte Möglichkeiten für den Natur- und Kulturtourismus zwischen Österreich - als Tor zum Biosphärenpark -  und Südosteuropa,“ erläutert die zuständige Bundesministerin Elisabeth Köstinger anlässlich der Übermittlung des offiziellen Antrags an die UNESCO in Paris.

Entlang von Mur und Drau bestehen bereits rund 13 nationale Schutzgebiete in den 5 Ländern – nun werden sie miteinander verbunden und bekommen durch die UNESCO-Auszeichnung eine eigene neue hochwertige Identität. Die österreichische Federführung des Projekts liegt beim Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus. Mit Unterstützung des UNESCO-MAB-Komitees, des Landes Steiermark und des WWF Österreich ist es nach 10 Jahren Vorbereitungszeit gelungen, die Weichen für eine gemeinsame UNESCO-Antragstellung zu stellen. Bereits jetzt laufen mehrere internationale Projekte zur Belebung dieser außerordentlich beeindruckenden Naturregion, Projekte zur Erweiterung und Aufwertung der Radwege, des Flussraumes, des Hochwasserschutzes, der Zusammenarbeit im Tourismus und vieles andere mehr.

Biosphärenpark „Unteres Murtal“ als Teil des Gesamtprojekts

Der österreichische Anteil wird durch den jungen Steirischen „Biosphärenpark Unteres Murtal“ zwischen Spielfeld und Bad Radkersburg repräsentiert. In dieser Region haben die zuständigen Abteilungen des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung sowie das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus in den letzten Jahren mehrere Millionen Euro zur Sicherung des Hochwasserschutzes und der Auenökologie investiert und damit gute Startvoraussetzungen für die 5-Länder-Unterschutzstellung geschaffen.

Die verstärkte Sicherung und Pflege dieses grenzüberschreitenden Lebensraumes von rund einer Million Hektar Fläche kommt neben den Flussjuwelen und deren Überschwemmungsgebieten natürlich auch der biologischen Vielfalt der Tierwelt, insbesondere der Vogelwelt zugute, womit der Lebensraum für Eisvogel, Flussuferläufer, Uferseeschwalbe, Schwarzstorch und Seeadler deutlich aufgewertet wird. Die Gesamtfläche des Biosphärenparks ist in etwas zweieinhalb Mal so groß wie das Burgenland.

Global existieren derzeit über 701 Biosphärenparks in 124 Staaten, 21 davon sind grenzüberschreitend. Sie dienen nicht nur dem Schutz und der Pflege bestimmter Ökosysteme, sondern auch der ökologischen Forschung, der umweltgerechten Landnutzung und der Bildung im Bereich nachhaltiger Entwicklung. Anders als Nationalparks schützen Biosphärenparks nicht nur unberührte Natur, sondern auch vom Menschen bewohnte und oft über Jahrhunderte gestaltete Kulturlandschaften.