Regionen & Raumordnung Köstinger: Umsetzungspakt für "1. Österreichweite Bodenschutzstrategie"

Erste politische Raumordnungskonferenz seit über 10 Jahren beschließt Raumordnungskonzept 2030 und Bodenschutzstrategie

Als Vorsitzende der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) hat Bundesministerin Elisabeth Köstinger heute zur ersten politischen Sitzung seit über zehn Jahren geladen. Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialpartnern sind zusammengekommen, um gemeinsam die nächsten Schritte zu setzen. "Raum und Boden sind begrenzt. Umso wichtiger ist es, dass wir heute das Österreichische Raumentwicklungskonzept beschlossen haben, das die Leitlinien bis 2030 vorgibt", betont Bundesministerin Köstinger.

"Die Eindämmung der Flächeninanspruchnahme und der Bodenversiegelung sind ein Gebot der Stunde. Es freut mich besonders, dass sich auf meine Initiative hin Bund, Länder und Gemeinden zur sofortigen Umsetzung der '1. Österreichischen Bodenschutzstrategie' geeinigt haben. Wir wollen die Zunahme des Bodenverbrauchs um 80 Prozent auf 2,5 ha bis 2030 reduzieren. Das ist ein Paradigmenwechsel zum Schutz unserer wertvollen Böden", so Köstinger und resümiert: "Gesunde Böden sind die Grundlage für lebenswerte Regionen. Sie schützen vor Hochwässern und Hitzeinseln, speichern CO2, versorgen uns mit regionalen Lebensmitteln und prägen unser einzigartiges Landschaftsbild. Indem wir alle an einem Strang ziehen, können wir mehr erreichen."

Raumentwicklungskonzept 2030

Im Rahmen der politischen Sitzung hat die ÖROK das Raumentwicklungskonzept bis 2030 beschlossen. Es dient als gesamtstaatliche Strategie und Leitbild der räumlichen Entwicklung in den kommenden 10 Jahren. Unter www.oerek2030.at ist das Konzept digital aufbereitet.

Kern des Konzepts ist ein 10-Punkte-Programm. Es enthält jene Punkte, die als zentral für die österreichische Raumentwicklung erachtet werden und daher in den kommenden 10 Jahren prioritär behandelt werden sollen.

  1. Raumentwicklung auf Klimaneutralität und Energiewende fokussieren
  2. Flächeninanspruchnahme und Bodenversiegelung reduzieren
  3. Orts- und Stadtkerne stärken sowie Raum für Baukultur eröffnen
  4. Freiräume ressourcenschonend und für den Klimaschutz gestalten
  5. Erreichbarkeit sichern und klimaneutral gestalten
  6. Klimawandelanpassung durch Raumentwicklung und Raumordnung unterstützen
  7. Daseinsvorsorge für gleichwertige Lebensbedingungen gestalten
  8. Regionale Wertschöpfungsketten und Kreislaufwirtschaft stärken
  9. Chancen der Digitalisierung nutzen und regionaler Innovationsysteme stärken
  10. Vertikale und horizontale Governance als Querschnittsthema integrieren

1. Österreichische Bodenschutzstrategie

Auf Initiative von Bundesministerin Elisabeth Köstinger hat sich das politische Format der ÖROK auf einen Umsetzungspakt für die "1. Österreichische Bodenschutzstrategie" geeinigt. Ziel ist, dass die Strategie binnen einem Jahr im Rahmen der ÖROK im Einvernehmen von Bund, Ländern, Städten und Gemeinden zur politischen Beschlussfassung vorgelegt wird. Kernthemen sind:

  • Ausarbeitung nationaler Zielsetzungen und Entwicklung abgestimmter Bundesländerziele unter Berücksichtigung der jeweiligen räumlichen Gegebenheiten.
  • Entwicklung eines bundesweit einheitlichen Monitoringsystems und besseren Daten für den Bodenverbrauch.
  • Effizientere Nutzung bestehender Potenziale der Innenentwicklung, Schutz landwirtschaftlicher Böden und nachhaltige Entwicklung der Natur-, Grün- und Erholungsräume.
  • Aktionsplan mit konkreten Aktivitäten, Meilensteinen und Zielhorizonten für die Umsetzung bis 2030.