Landwirtschaft Patek: Sixtus Lanner Stipendien gehen an drei Vordenker für den ländlichen Raum

Bundesministerin Maria Patek verlieh am 28. November das Sixtus Lanner Stipendium in Wien. Mit dem Stipendium werden außerordentliche Studienleistungen im Zusammenhang mit der Entwicklung des ländlichen Raums gefördert.
Foto: BML / WILLIAM TADROS

BMNT-Stipendium unterstützt visionäre Ideen für Österreichs Regionen

Bundesministerin Maria Patek hat gestern die renommierten „Sixtus Lanner Stipendien“ verliehen. „Sixtus Lanner ist ein Vordenker des Ländlichen Raums. Mit dem nach ihm benannten Stipendium unterstützen wir als Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus junge Menschen, die ebenso wie er visionäre Ideen für Österreichs Regionen haben. Es freut mich besonders, dass ich drei Persönlichkeiten auszeichnen darf, die genau solche Impulsgeber sind“, betonte Nachhaltigkeitsministerin Patek bei der Verleihung.

Voraussetzung für den Erhalt dieses BMNT-Stipendiums ist eine sehr gute Studienleistung sowie eine herausragende Masterarbeit oder Dissertation. Das Sixtus Lanner Stipendium wurde in zwei Kategorien ausgeschrieben: Für Arbeiten zur Entwicklung des ländlichen Raums in Österreich sowie für internationale Themen der Ländlichen Entwicklung. Zudem wurde heuer ein Sonderpreis vergeben.

In der Kategorie „Entwicklung des ländlichen Raums in Österreich“ wurde Dr. Hartmut Dumke das Stipendium zugesprochen. Seine Dissertation an der TU Wien befasst sich mit dem Thema „Erneuerbare Energien für Regionen-Flächenbedarfe und Flächenkonkurrenzen“. Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, dass Hartmut Dumke eine höchst aktuelle Herausforderung für die ländlich strukturierten Regionen Österreichs aufgreift – nämlich den Flächenbedarf erneuerbarer Energieproduktionsarten wie Geothermie, Solarenergie, Windkraft und Biomasse. Als Ergebnis stehen klare Schlussfolgerungen wie es im Vergleich um die Flächenerträge, Flächenkonkurrenzen und Umweltwirkungen der Anlagen für erneuerbare Energien steht. Damit ist diese Arbeit als ein Meilenstein in der aktuellen Diskussion zu bezeichnen, wie der Klimaschutz und die Energiewende in Österreich Hand in Hand gemeistert werden können.

In der Kategorie „Internationale Themen der Ländlichen Entwicklung“ wurde die Arbeit „Rural Development in China with a Special Focus on Agricultural Modernization and Rural Tourism and the Potential Areas of Cooperation between China and Austria“ von Claudia Scheinecker an der Shandong University, China ausgezeichnet. Dazu die Jury: Die Masterarbeit geht der Frage nach, welche Kooperationsmöglichkeiten sich zwischen China und Österreich anbieten, um die Entwicklung des ländlichen Raums in China voranzubringen. Denn noch sind weite Teile des ländlichen Raums in China durch eine rückständige Landwirtschaft, Armut und Abwanderung gezeichnet. Durch intensives Literaturstudium, Auswertung von Statistiken, ExpertInnen-Interviews und Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Österreich kristallisierten sich als Kooperationsfelder der landschaftsgebundene Tourismus wie auch die Modernisierung der chinesischen Landwirtschaft heraus.

Der Sonderpreis ging an Sigrid Ronacher. Sie behandelte die Wirkung von nationalstaatlichen Grenzen, in ihrem Fall auf eine trilaterale Region. Ihre Diplomarbeit „Über: Grenzen – Regionale Verbindungen im Dreiländereck am Beispiel der Grenzräume im Gailtal (AT), Kanaltal (IT), Savetal (SLO)“ hat sie an der TU Wien eingereicht. Die Arbeit wurde mit dem Sonderpreis des Sixtus Lanner Stipendiums ausgezeichnet, weil die Themenstellung höchst anspruchsvoll und aktuell ist („Europa der Regionen“), ein vorurteilsfreier Blickwinkel zu Grenzen eingenommen wird, die Diplomarbeit einem weitgefassten Ansatz ländlicher Entwicklung folgt und das Thema mit größter Sorgfalt bearbeitet wird. Der empirische Teil führt zu neuen Erkenntnissen über die Wirkung offener nationalstaatlicher Grenzen und ist auch allgemein von praktischer Bedeutung für grenznahe Regionalentwicklung.