Land- und forstwirtschaftliche Fachschulen

Lehrer, Schülerinnen und Schüler einer Fachschule stehen auf einer Wiese, Scheibtruhe im Vordergrund
Foto: BAM Rotholz

In Österreich stehen etwa 70 Standorte für die Ausbildung an einer land- und forstwirtschaftlichen Fachschule zur Verfügung.

Die land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen zählen zu den berufsbildenden mittleren Schulen und fallen in die Kompetenz der Länder in Kooperation mit dem Landwirtschaftsministerium.

Die gesetzlichen Ausbildungsziele

  • Selbstständige Führung eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebes oder Haushaltes
  • Ausübung einer sonstigen verantwortlichen Tätigkeit in der Land- und Forstwirtschaft
  • Erfüllung der multifunktionalen Aufgaben der Land- und Forstwirtschaft
  • Erweiterung und Vertiefung der Allgemeinbildung

Schlüsselkompetenzen

  • Fundiertes Fach- und Allgemeinwissen
  • Handwerkliche Fähigkeiten
  • Persönlichkeitsbildung und -entfaltung
  • Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit
  • Kreativität und Selbständigkeit

Abschlüsse, Berechtigungen

  • Ersatz der Facharbeiterprüfung in der Hauptfachrichtung, wenn sie eine mindestens einjährige landwirtschaftliche Praxis nachweisen können.
  • Anrechnungen auf beziehungsweise Ersatz der gewerblichen Unternehmerprüfung je nach Schwerpunkt der jeweiligen Fachschule
  • Zulassung zur Meisterprüfung in der jeweiligen Hauptfachrichtung
  • Zulassung zur Berufsreifeprüfung
  • Inanspruchnahme verschiedener Agrarförderungen beziehungsweise Gewährung höherer Förderintensitäten
  • Verkürzung der Lehrzeit eines weiteren Lehrberufes (land- und forstwirtschaftlich oder gewerblich) um zumindest ein Jahr. Für bestimmte Kombinationen gibt es je nach inhaltlicher Übereinstimmung darüber hinaus gehende Anrechnungen.
  • Eintrittsmöglichkeit in Aufbaulehrgänge Höherer Bundeslehranstalten

Fachrichtungen

  • Landwirtschaft
  • Ländliche Hauswirtschaft
  • Gartenbau
  • Obstbau
  • Weinbau und Kellerwirtschaft
  • Forstwirtschaft
  • Pferdewirtschaft

Schulautonome Schwerpunkte und Kooperationen mit anderen Schulen

  • Die Schulautonomie ermöglicht inhaltliche Schwerpunktsetzungen entsprechend den speziellen Bildungsbedürfnissen der jeweiligen Region. Das Angebot wird ständig weiterentwickelt, eine Anfrage bei den zuständigen Behörden ist daher empfehlenswert.
  • Agrar-Handelsakademie: Kärnten, Niederösterreich
  • Alternative Tierhaltung: Tirol
  • Betriebs- und Dorfhelfer/innenschule: Niederösterreich
  • Handelsakademie für Weinbau und Agrarmanagement: Burgenland
  • Landwirtschaftliche und gärtnerische Handelsschule: Steiermark
  • Pferdewirtschaft: Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg
  • Sozial- und Altenhilfe (Sozial- und Pflegeberufe): Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Tirol
  • Tourismuswirtschaft (Urlaub am Bauernhof, Gästebeherbergung): Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark
  • Umweltschwerpunkt: Oberösterreich
  • Weinmanagement: Niederösterreich
  • Weinmarketing Handelsakademie: Steiermark
  • Zweiberufliche Ausbildung in Verbindung mit außerlandwirtschaftlichem Beruf im Bereich Holzverarbeitung, Metallverarbeitung, Gastronomie, Baugewerbe und EDV-Technik, Vermessungstechnik
     

Darüber hinaus bieten die Fachschulen auch weiterführende Bildung und Beratung für ihre Absolventinnen und Absolventen und die Bevölkerung im ländlichen Raum zu aktuellen Themen wie EDV, Management, Verarbeitung bäuerlicher Produkte und dergleichen an. Sie entwickeln sich immer mehr zu Bildungszentren im ländlichen Raum.

Fachschulen im zweiten Bildungsweg

Sie setzen häufig eine abgeschlossene Berufsausbildung als Aufnahmebedingung
voraus. Diese Schulen bieten nach einer außerlandwirtschaftlichen Berufsausbildung eine landwirtschaftliche Qualifikation an.

Weiterführende Informationen