"Speeding Up Innovation“ Künstliche Intelligenz in der Landwirtschaft

Dieses Bild zeigt die Teilnehmer und Teilnehmerinnen von Speeding Up Innovation KI
Foto: Ing. Gerald Pfabigan/LKÖ

Die Vernetzung von Forschung und Praxis ist das Ziel der Veranstaltungsreihe „Speeding Up Innovation“. Am 8. April informierten und vernetzen sich über 100 Personen in der Hochschule für Agrar-und Umweltpädagogik zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) in der Landwirtschaft.

Wie können KI-Systeme in der landwirtschaftlichen Praxis unterstützen?

Hier sind Forschung, Innovation & Praxis gefragt gemeinsam nachhaltige Systeme zu entwickeln, die Vorteile für alle Beteiligten bringen. Mit der Veranstaltungsreihe „Speeding Up Innovation“, die vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Österreich organisiert wird, soll der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Praxis gezielt beschleunigt und weiterentwickelt werden. Dazu treffen sich drei Mal im Jahr Vertreterinnen und Vertreter nationaler Forschungsinstitutionen und -projekte sowie von landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungseinrichtungen und landwirtschaftlichen Ausbildungsstätten.

Den Rahmen für KI stellt die Strategie der Bundesregierung für Künstliche Intelligenz “AIM AT 2023“, vorgestellt von Daniela Murhammer-Sas (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie). Sie vermittelte Einblicke in die strategische Arbeit des BMK und des AI-Policy Forums, in dem alle Ministerien zusammenarbeiten. Ein strategisches Ziel der KI-Strategie ist ein am Gemeinwohl orientierter, breiter Einsatz von KI.

Ausblick auf zukünftige Anwendungen von KI in der Landwirtschaft

Joachim Hertzberg, Professor der Universität Osnabrück und Direktor des Deutschen Forschungszentrums für KI, thematisiert in seiner Keynote eine Entwicklung in Richtung kleinere Maschinen mit höherer Datenintensität. Er sieht durchaus Chancen für den Einsatz von KI-Systemen gerade in der kleinstrukturierten Landwirtschaft und überschaubaren Schlaggrößen - KI ermöglicht auch andere Agrarsysteme z.B. wäre durch Spot Farming der Anbau einer Mischkultur möglich. KI bedeutet jedenfalls nicht immer volle Autonomie - ein großes Forschungsthema in Zukunft läge im Bereich hybrider Systeme, also in einer Kombination von menschlicher und maschineller Intelligenz.

Aus der Praxis berichteten die Forscher:innen Peter Riegler-Nurscher (Josephinum Research) und Magdalena Waldauer (Raumberg-Gumpenstein Research & Development) über die Umsetzung des europäischen Projekts AgrifoodTEF. In diesen Test- und Versuchseinrichtungen kann die Performance innovativer KI- und Robotik-Anwendungen in verschiedenen Systemen getestet werden – von physischen Tests bis zum digitalem Testen in virtuellen Umgebungen können KMUs bis 2027 diese Services gefördert in Anspruch nehmen.

In drei Workshops haben die Teilnehmer:innen aktuelle Projekte und Forschungsprojekten kennengelernt u.a. Projekte aus der Innovation Farm, der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und smaXtec animal care GmbH. Weitere Themen waren auch Digitalisierung im Tiergesundheitsmanagement und KI-Tools in der Bildung und Beratung.

Wichtige Kernaussagen waren, dass KI- und digitale Lösungen Landwirt:innen bei Management-Entscheidungen unterstützen sollen. Dabei sind Anwenderfreundlichkeit und Vermittlungskompetenz entscheidend. Im Wissenstransfer seien vor allem Aus- und Fortbildungsangebote für den Erwerb von Grundkompetenzen für die Anwendung von KI-Werkzeugen notwendig.

2024 sind in der Veranstaltungsreihe noch zwei weitere Veranstaltungen aus den Fachbereichen Obst- und Gemüsebau sowie Biologische Landwirtschaft geplant.

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